Ob eine zweite Corona-Welle mit einem erneuten Lock-Down die Menschen in Deutschland treffen wird oder nicht – darüber sind sich die führenden Virologen noch uneins. Dass dies aber abgesehen von der sozialen Komponente auch einen zusätzlichen massiven wirtschaftlichen Schaden mit sich bringen würde, darüber dürfte es kaum einen Zweifel geben.

Der ifo Geschäftsklimaindex auf historischem Tiefstand, eine kollabierende Binnen- und Exportnachfrage, Millionen Menschen in Kurzarbeit und der Verlust Hunderttausender Jobs quer durch alle Bereiche: Es herrscht Krisenstimmung in der deutschen Wirtschaft.

Darüberhinaus ist auch eine (zu Teilen längst überfällige) gesamt-gesellschaftliche Verschiebung in der Wahrnehmung krisensicherer und systemrelevanter Tätigkeiten zu spüren: Während sich endlich einmal die verdiente Anerkennung für die Leistungen von Gesundheitspfleger:innen oder den Mitarbeiter:innen im Supermarkt in das Bewusstsein der Gesellschaft schiebt, müssen Berufsgruppen wie die Zahnmediziner oder Rechtsanwälte feststellen, dass ihr sicheres Einkommen von einem auf den anderen Tag massiv einbrechen und eben nicht per se über Staatshilfen aufgefangen werden kann.

Zu den systemrelevanten Berufen zählen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur kritischen Infrastruktur auch viele Mitarbeiter:innen im Sektor Energie: „Strom, Gas, Kraftstoffversorgung (inklusive Logistik) insbesondere Einrichtungen zur Entstörung und Aufrechterhaltung der Netze.“

Logisch: Jeder Haushalt braucht Wasser, Strom, Gas, Wärme und Internet. Insofern gelten auch die regionalen Stadtwerke und Energieversorger nicht nur als systemrelevant, sondern auch als krisensicher und wachstumsstark.

Doch trotz aller „buylocal“ Initiativen: Wenn Stadtwerke nicht schnell handeln, könnte sie eine zweite, unsichtbare Corona-Welle mit voller Wucht treffen und nachhaltig schädigen.

Das Fatale ist: Diese unsichtbare Welle wäre sowieso gekommen. Sie kommt nur jetzt viel schneller und stärker. Aber noch ist Zeit genug, einen Schutzwall zu errichten.

Stadtwerke-Kunden haben sich schon lange entschieden

Wenn regional-verankerte Stadtwerke und kommunale Versorger eines nicht leugnen können: Nicht zuletzt durch die Corona-Krise verlagert sich alles (!) ins Internet. Der eh schon starke Online-Handel hat wegen der Ladenschließungen noch einmal massiv zugelegt. Und weil die Arbeit im Home Office jetzt mehr die Regel als die Ausnahme darstellt, glühen die Internetleitungen inzwischen fast rund um die Uhr.

Das Medien-Nutzungsverhalten der Menschen hat sich noch einmal mehr gewandelt, die Digitalisierung hat in Deutschland einen enormen Schub gemacht. Und somit gibt es heute vermutlich nichts, das sich nicht auch online erledigen ließe.

Jede:r Stadtwerke-Geschäftsführer:in, der ein Beispiel dafür findet, was nur offline geht, bekommt ein 1-stündiges Stadtwerke-Digitalisierung-Beratungsgespräch geschenkt ;-)

Aber im Ernst: Die Kunden eines Stadtwerkes haben sich schon vor Corona für die Digitalisierung entschieden. Sie kaufen und kommunizieren digital und genießen alle Vorteile, die sich daraus ergeben. Warum das für ein Stadtwerk elementar wichtig ist, ergibt sich nicht nur aus den großen Vergleichsportalen, die in Sekunden einen günstigeren Energieanbieter für jeden Internetuser finden können.

Neue Märkte für Stadtwerke

In vielen Gemeinden in Deutschland mag man sich ein wenig wie im Dornröschenschlaf fühlen: Während eine undurchdringbare Hecke um das Stadtwerk herum sämtliche Einflüsse in das Innere krampfhaft abwehrt, verlegt draußen eine Heerschar an Baggern im Auftrag internationaler Konzerne neue Glasfaserleitungen bis in die Wohnzimmer begeisterter Kunden.

Es ist nicht wirklich zu verstehen, warum Stadtwerke sich vielerorts in diesen oder anderen Geschäftsfeldern so einfach die Butter vom Brot nehmen lassen. Mithilfe ihrer aktuell noch soliden Finanzen und Ressourcen könnten sie die ertragreichen und zukunftsträchtigen Geschäftsfelder eigentlich relativ leicht ausbauen. Die Daseinsberechtigung eines Stadtwerke als reiner Energielieferant verschwand in der Sekunde, in der der Strommarkt liberalisiert wurde.

Die neuen Geschäftsfelder aber können u.a. im Bereich von Glasfaser (und Zusatzprodukten “auf der Leitung” wie TV, Telefon oder Cloud-Speicher) oder im Bereich der Elektromobilität und der breiten Versorgung mit öffentlichen und privaten Ladesäulen nebst vertragsgebundenem Stromprodukt angesiedelt und an die (regionale Zielgruppe) auf digitalen Kanälen kommuniziert werden.

Als regionaler Stakeholder haben Stadtwerke und Regionalversorger nämlich aktuell die Chance, den gesellschaftlichen digitalen Wandel voranzutreiben und mit zu gestalten. Und für diesen (gesellschaftlichen, digitalen) Wandel brauchen die Menschen in der Region einen bekannten, zuverlässigen und finanzstarken Partner – wie ein Stadtwerk.

Eine solide strategische Aufstellung für die nächsten 5-10 Jahre ist für ein Stadtwerk heute obligatorisch. Konkrete Ziele und Pläne müssen endlich das allgemeine „Weiter so“ ersetzen. Besonders die Bereichen Kundenansprache, Kundengewinnung und sämtlichen Vertriebsprozesse müssen endlich digitalisiert und skaliert werden. Die fehlenden Kompetenzen können dafür kurz- und mittelfristig eingekauft, sowie langfristig intern angesiedelt werden. Erfahren Sie mehr: ConsumerFlow für Stadtwerke und Energieversorger.

Allein: Die beste Zeit damit zu starten ist jetzt!

Nicht erst morgen, oder wenn sich das Thema „Corona“ vielleicht irgendwann wieder beruhigt hat. Auch jetzt sind wieder die Unternehmen die Gewinner, die sich der neuen Situation anpassen und aus einer Krise ein Wirtschaftswunder machen können. Stadtwerke könnten das in jedem Fall auch.