Daten sind die Essenz der Digitalisierung. Sie öffnen als Boten der digitalen Energiewende ein breites Feld neuer Anwendungen für Energieversorger, Netzbetreiber, Stadtwerke und Startups. Zugleich gibt es Hürden, die ihre Nutzung und Weitergabe erschweren. Ein Grund, warum noch viel Potenzial im Erschließen großer öffentlicher Datensätze liegt und sich Open Data noch in der Entwicklungsphase befindet.

Was öffentliche Daten im Kern bedeuten

Daten, die frei zugänglich sind und verwendet werden können, werden als offene Daten bezeichnet. Bei diesen stehen nicht die Kenntnisnahme oder der Einblick in die Daten selbst im Zentrum. Kernanliegen von Open Data ist ihre unbeschränkte Nutzung und Weitergabe. Damit unterscheidet sich Open Data grundlegend von privaten oder sensiblen Daten. Diese sind eben nicht für eine Nutzung und Weitergabe vorgesehen.

Daher können personenbezogene Daten keine öffentlichen Daten sein. Sie dürfen nur mit ausdrücklicher Einwilligung der Eigentümer:in verwendet werden und stehen unter dem hohen rechtlichen Schutz der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Für offene Daten gelten solche Regulierungen nicht. Sie sind offen, sofern keine rechtlichen, technischen oder anderweitigen Beschränkungen ihrer Nutzung und Weitergabe widersprechen. Offene Daten sind beispielsweise Wetterdaten, Geodaten, demographische Daten, Haushaltsdaten, Finanz- oder Energieverbrauchsdaten.

Gleichwohl müssen auch offene Daten bestimmte Kriterien erfüllen. Ihre Nutzung und Weitergabe sind über Lizenzen geregelt. Offen heißt demzufolge nicht lizenzfrei. So sorgt die gemeinnützige Organisation Creative Commons weltweit mit ihren standardisierten Lizenzverträgen für ein gemeinsames Verständnis von Nutzungsrechten offener Daten. Zu offenen Daten gehören Metadaten. Sie beschreiben die Daten und geben ebenfalls Auskunft über deren Verwendung. Auch Metadaten sind standardisiert.

Open Public Data ein Eldorado der Smart City

Mit Daten werden im übertragenen Sinn Algorithmen gefüttert. Daten des öffentlichen Sektors bieten viele Vorteile: Transparenz, Beteiligungsmöglichkeiten, Vertrauen, Sicherheit und Entscheidungshilfen. So liegen in öffentlichen Daten Schätze verborgen, die mit Erschließen, Nutzen und Weitergeben gehoben werden können. Kommunen sind Orte, an denen viele Daten generiert werden. Sie für die Öffentlichkeit nutzbar machen, bringt viele Vorteile. Daher werden offene Daten auch häufig mit Open Public Data gleichgesetzt. Solche kommunalen Daten lassen sich für verschiedene Einsatzbereiche nutzen. Einige Beispiele findest du hier im Blog-Beitrag.

Doch Open Data kann nicht nur im öffentlichen Bereich Mehrwert stiften. Open Data bietet Ansatzpunkte für zahlreiche Anwendungen, auf denen neue, innovative Geschäftsmodelle aufbauen. Sie gehen aus unterschiedlichen Kontexten hervor und werden an verschiedenen Orten generiert. Offene öffentliche Daten sind ein Eldorado der digitalen Stadtplanung und für Smart City Anwendungen.

Sie und die dazugehörigen Dateninfrastrukturen liefern Bausteine für eine digitale Transformation in Städten und Gemeinden. Datenplattformen und Cloudlösungen sind zum Beispiel in einer intelligent vernetzten Kommune fest verankert. Sie zielen auf das Miteinandervernetzen der unterschiedlichsten Bereiche aus Mobilität, Gesundheit, Verwaltung, Energie und Bildung ab.

Mehrwert von öffentlichen Daten im Energiesektor

Damit die Transformation in eine Smart Green City und eine digitale Energiewende gelingt, braucht es den Einsatz moderner digitaler Technologien, wie Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen. Ihre Algorithmen arbeiten mit großen Datensätzen. Durch den Einsatz smarter Digitaltechnologien können beispielsweise Energieverbräuche sichtbar gemacht werden.

So ermöglichen Energieverbrauchsdaten ein intelligentes Zusammenspiel der Komponenten im Energiesystem für eine sektorübergreifende, effiziente Nutzung von Energie. Denn die Datenprofile werden in einer kleinteiligen Energiewelt, die aus einer Vielzahl dezentraler erneuerbarer Anlagen und Verbrauchern besteht, komplexer. Open Data bedient diese Komplexität.

Ebenso spielen offene Daten für das Erreichen des 1,5 Grad Ziels des Pariser Klimaabkommens eine zentrale Rolle. Mit diesem wird die Abkehr von einer kohlenstoffbasierten Energieversorgung verfolgt. Offene Daten helfen beim Reduzieren klimaschädigender Treibhausgase, indem sie beispielsweise optimale Standorte für den Einsatz erneuerbarer Energien aufzeigen. 

Data Hubs im Energiesektor

Somit besteht die Aufgabe darin, offene Daten für intelligente Lösungen im Energiesektor für die Energieerzeugung, Energiespeicherung, Übertragung und Verbrauchsüberwachung zu nutzen. Hierbei unterstützt der Aufbau von vertrauenswürdigen, wertschöpfenden Clouddiensten, auf denen neue Services, Produkte sowie Geschäftsmodelle basieren. Darüber hinaus ermöglichen offene Daten Energieversorgern, Stadtwerken und Netzbetreibern Benchmarks sowie das Erbringen von digitalen Services in Form von Mehrwertdiensten.

Denn in einem digitalen Energiesystem greifen unterschiedliche Komponenten ineinander. Neben den Aufgabenfeldern Dekarbonisierung und Klimaneutralität, gehören dazu beispielsweise die Sektorkopplung, Dezentralisierung und Flexibilität sowie das Strommarktdesign und die Integration erneuerbarer Energien. Doch der offene Datenaustausch bringt nicht nur Aufgaben und Technik einander näher, sondern ebenso die Akteure.

Offene Daten haben ein Zuhause in Tech-Startups

Offene Daten gelten als Innovationstreiber. In Startups finden sie daher ein Zuhause. Denn hier werden Innovationen, die auf digitalen Technologien beruhen, in Anwendungen und Geschäftsmodelle überführt. Charakteristisch für Startups sind ein hoher Innovationsgrad und Pionierstellung bei der Anwendung neuer Technologien.

So haben viele Startups haben in den letzten Jahren frischen Wind in den Energiesektor gebracht. Nicht wenige von ihnen sind inzwischen zu jungen Unternehmen gereift und gestalten die digitale Energiewende mit ihren Plattformen, Clouddiensten, Softwarelösungen, Apps etc. aktiv mit. Für das Erbringen ihrer Services setzen sie auf offene Daten.

Eine wesentliche Herausforderung bei der Nutzung offener Daten ist ihre Überführung in ein bestimmtes Format, um mit ihnen arbeiten zu können. Über diese Expertise verfügen Forschungseinrichtungen, deren Forschung auf großen Datensätzen beruht. Offene Daten für eine Nutzung und Weitergabe entsprechend aufzubereiten ist daher eine zentrale Herausforderung beim Aufbau einer Open Data Dateninfrastruktur und es stellen sich weitere.

Open Data Baustellen

Eine auf offenen Daten beruhende Dateninfrastruktur benötigt einen passenden Rahmen. Noch gibt es zentrale Hürden, die eine breite Nutzung offener Daten erschweren. Zu diesen zählen:

  • Das Bereitstellen von offenen Daten durch öffentliche Ämter
  • Daten sind oft in unterschiedlicher Qualität verfügbar
  • Es fehlt an geeigneter Dateninfrastruktur
  • Digitalisierungsprozesse gehen nur schleppend voran
  • Es fehlen Standards und eine einheitliche Semantik für Anwendungen und Plattformen
  • >Es gibt nur wenige Fachkräfte, die auf den Umgang mit offenen Daten geschult sind

Schlussendlich

Offene Daten und der Aufbau einer entsprechenden Open Data Dateninfrastruktur tragen ein großes volkswirtschaftliches Potenzial in sich, welches die digitale Energiewende beschleunigt und dem 1,5 Grad Klimaziel auf die Sprünge hilft. Offene Daten sind Innovations- und Transformationstreiber für Kommunen und Regionen. Zugleich offenbaren sich jedoch einige Baustellen bei der Bereitstellung und Verwendung öffentlicher Daten im großen Stil. Diese Hürden müssen wir überwinden, um den wertvollen Datenschatz zu heben.

Wir von make better verbinden mit unserer Hub-Lösung nahtlos Daten und bringen Transparenz in deine Projekte. Als flexible Cloud-Anwendung beschleunigen wir die digitale Energiewende und Smart City Anwendungen.

Du möchtest mehr über unsere Datendrehscheibe erfahren? Schreib uns eine Nachricht oder triff uns persönlich. Wir sind vom 21. bis 23. Juni 2022 auf der E-world energy & water in Essen. Wir freuen uns auf deinen Besuch in Halle 5, Stand 703. Du kannst gerne vorab einen Meetup-Termin mit uns vereinbaren.